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Oberstufe | Sek. II

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Besuch der Jugend-KZ Gedenkstätte Moringen

23.01.2025

Im WPK „Das ehem. Jugend-KZ Moringen und unsere Freiheit heute“ beschäftigen wir uns mit geschichtlich-ethischen Themen und tauchen dabei in die Lebenswelten Jugendlicher ein. Vom 4. bis 5. Dezember 2024 sind wir dafür nach Moringen gefahren, um mehr über die Geschichte der Jugendlichen in der NS-Zeit zu erfahren. Wir haben die KZ-Gedenkstätte besucht, die Gräber von Jugendlichen und ein Theaterstück der Gruppe „Stille Hunde“ gesehen. Es waren zwei Tage, die uns zum Nachdenken gebracht haben.

Besuch der KZ-Gedenkstätte Moringen

Am ersten Tag haben wir die Gedenkstätte Moringen besucht. Dort haben wir gelernt, dass Moringen ein KZ (Konzentrationslager) für Jugendliche war. Es war sehr erschreckend zu hören, dass die Jugendlichen dort keine Namen mehr hatten, sondern nur Nummern. Damit wollte man ihnen ihre Identität wegnehmen.

Die Bedingungen in diesem Lager waren schrecklich. Wir haben etwas von den schlimmen Bestrafungen erfahren, wie den sog. “Blutacker“. Das war eine der härtesten Strafen. Die Jugendlichen mussten mit freien Oberkörper so lange über hartgewordene Schlacke und Metallspitzen robben, bis dort eine lange Blutspur zu sehen war. Viele Jugendliche haben alles verloren: ihre Freiheit, Gesundheit, ihre Namen und oft auch ihre Hoffnung.

Der Alltag der Jugendlichen war sehr hart. Sie mussten schwere Zwangsarbeit leisten, oft von früh morgens bis spät abends. Wenn sie einen Fehler gemacht haben oder zu langsam waren, wurden sie bestraft. Es gab nur wenig zu essen (eine Scheibe Brot, etwas Butter, Tee und eine dünne Suppe pro Tag) und sie mussten oft stundenlang in der Kälte oder Hitze arbeiten.

Während des Besuchs haben wir „Boxen“ bekommen, in denen Geschichten von echten Jugendlichen aus der damaligen Zeit waren. In diesen Boxen stand, warum die Jugendlichen ins KZ kamen, und es waren auch Bilder und Gegenstände der Jugendlichen mit dabei. Wir haben erfahren, wie ungerecht die Gründe waren, warum diese Jugendlichen ins KZ kamen – zum Beispiel, weil sie Fahrrad gefahren sind oder weil sie Swing-Musik hörten.

Das Lager wurde von 1940 bis 1945 als Jugendschutzlager genutzt. 

Besuch der Gräber der Jugendlichen

Nach dem Besuch der Gedenkstätte gingen wir zu den Gräbern der Jugendlichen. Dort wurde uns erklärt, dass diese Gräber nur von einem kleinen Teil der vielen Jugendlichen stammen, die in der NS-Zeit gestorben sind. Auf den Gräbern standen die Namen und Geburtsdaten der Jugendlichen. Es war erschreckend zu sehen, wie jung viele von ihnen waren.

Theaterstück der Gruppe “Stille Hunde”

Am nächsten Tag kamen zwei Schauspieler der Theatergruppe “Stille Hunde” zu uns und spielten das Stück “die Besserung“ vor. Es ging um das Leben eines Jungen, der ins Jugend-KZ Moringen gebracht wurde. Die Geschichte zeigte, wie er fast alles verlor: seine Freiheit, seine Familie und seine Würde. Der Junge wurde dort sehr schlecht behandelt und oft bestraft. Eine besonders harte Strafe war, dass er mit seiner eigenen Zahnbürste die Toiletten putzen musste.

Die Schauspieler haben die Geschichte sehr gut gespielt. Es war leicht sich vorzustellen, wie schwer das Leben für die Jugendlichen damals im KZ war.

Text: Natali Nader, Klasse 9c

IGS Salzgitter