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Oberstufe | Sek. II

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Klassenfahrt nach Bremerhaven

17.11.2023

Montag 

Unsere Fahrt ging am Bahnhof Lebenstedt los. Eine Busreise wäre natürlich viel zu langweilig gewesen, daher stellten wir uns dem Abenteuer „Öffentlicher Nahverkehr“. Geplant war eine Zugreise über Braunschweig und Hannover nach Bremerhaven. Doch schon auf unserem Weg nach Hannover musste ein erstes Hindernis gemeistert werden: Aufgrund eines liegen gebliebenen Güterzugs hatte unser Zug 10 Minuten Verspätung! Die Nervosität stieg, denn wir mussten zwar planmäßig kein Gleis wechseln, hatten aber nur 12 Minuten Umsteigezeit! Und so kam es, wie es kommen musste: Als wir in Hannover einfuhren, fuhr unser Anschlusszug schon los, was wir aus den Zugfenster beobachten konnten. Mist! Eine Stunde mussten wir nun auf den nächsten Zug warten und einen zusätzlichen Umstieg in Bremen bewältigen, was zum Glück reibungslos funktionierte.

Nach dem Transfer vom Bahnhof ins Hostel via öffentlichen Bus, konnten wir endlich unsere Zimmer beziehen. Die Zimmerverteilung ging erstaunlich schnell und unkompliziert. Das Essen, das uns vom Hostel über die Woche zubereitet wurde, hat in der Regel auch allen geschmeckt.

Nach unserem ersten Abendessen sammelten wir uns noch einmal, um gemeinsam eine erste Tour zum Deich zu machen. Auf dem Weg dorthin konnten wir trotz des nordischen Wetters gleich zwei Highlights bestaunen: den schön erleuchteten Yachthafen mit Blick auf das Klimahaus, die Sail City sowie die Zugbrücke, die genau in diesem Augenblick hochgezogen wurde, um ein Schiff passieren zu lassen. Auch der Blick vom Deich über die Wesermündung und den Hafen fand hier Bewunderung.

Nachdem wir einen Leuchtturm (Pingelturm) mit Nebelglocke bewundert hatten, machten wir uns auf den Weg zu einem Ort, der sich in den kommenden Tagen einer großen Beliebtheit unter der Schülerschaft erfreuen durfte: der rund um die Uhr geöffnete Edeka gegenüber von unserem Hostel!

Als alle versorgt waren, kehrten wir wieder ein in unser temporäres Zuhause. Einzelne verblieben noch ein wenig in der Lounge, um den dauerhaft beliebten Billardtisch zu nutzen und der erste Tag war zu Ende.

Dienstag

Nach einer viel zu kurzen Nacht erwachten die Ausflügler mit frohem Gemüt und taufrisch wie der Morgen, um zu frühstücken und die Lunchpakete zu packen.

Zu Fuß machten wir uns bei super Wetter auf den Weg Richtung Stadt, um den Zoo am Meer zu besuchen. Hier konnten wir Eisbären bewundern, eine Pinguinfütterung beobachten und erste Souvenirs im Zooshop ergattern. Nach ein wenig Freizeit, in welcher bereits auf eigene Faust die Stadt erkundet werden konnte, trafen sich alle wieder pünktlich, denn der nächste Programmpunkt wartete schon: Bowling.

Auch hier galt es wieder neue Gruppen einzuteilen und, o weh, Bowlingschuhe in der richtigen Größe zu finden. Viele waren mit großem Einsatz dabei, andere schoben eine ruhige Kugel. Die ersten Versuche endeten zwar häufiger mal in der Rinne, doch mit der Zeit fanden wir unseren Dreh und vielen gelangen Spares und Strikes. Viel zu früh war unsere Stunde bereits um, daher nutzten wir noch ein wenig die Zeit an den anderen Geräten, wie dem Airhockey, dem Autorennen oder auch dem Kraftmesser.

Dann hieß es wieder: Zurück ins Hostel und einzelne Gänge zu Edeka. Nach dem Abendessen wurde der Billardtisch auch wieder fleißig genutzt und etwa die Hälfte der Klasse traf sich zu einem sich an allen folgenden Abenden wiederholenden Werwolf-Spiel. Mitreißende Bewerbungsreden für die Bürgermeisterwahl mit faszinierenden Wahlversprechen (u.a. Springbrunnen, Hot Dogs, 1 Million Euro für alle Einwohner) wurden gehalten. Leider hatten die Bürgermeister an diesem Abend eine kurze Lebenserwartung. Hitzige Diskussionen über Schuld und Unschuld wurden ausgefochten und nicht immer trugen die Dorfbewohner den Sieg davon. Darüber hinaus wurden erstaunliche Details bekannt, so wissen wir jetzt, dass nicht alle beim „Kochen für die Frau“ immer Salz und Zucker auseinanderhalten können. 😉

Die Nachtruhe kehrte, wie bereits am Abend zuvor, erst langsam ein, bis alle friedlich im Schlaf versanken.

Mittwoch

Dieses Mal begrüßte uns der Tag mit eher nordischem Wetter. Doch wenigstens war es nicht so kalt, sodass ein wenig Regen die gute Stimmung nicht vermiesen konnte. Nach unserem gewohnt frühen Frühstück machten wir uns auf den mittlerweile schon so vertrauten Weg in die Innenstadt zu unserer Hafenrundfahrt. Wir kamen dabei den riesigen Schiffen richtig nah und erfuhren erstaunliche Details über die verschiedenen im Hafen liegenden Schiffe.

Nach einer kurzen Pause im Hostel, ging es wieder in die Stadt zu einer Tour durch die Havenwelten. Hier traf uns leider eine kleine Enttäuschung: Die Aussichtsplattform von Sail City war geschlossen, wodurch diese ausfallen musste.

Auf unserer Tour gab es dennoch viele andere spannende Dinge zu entdecken und zu lernen. Der Ursprung sowie die Bedeutung „Bremerhavens“, der Urvater der Schlepperkähne mit seinem besonderen Antrieb, ein Schiff, das aus Beton gefertigt wurde! Außerdem hörten wir eine berührende Anekdote aus dem Zoo am Meer. Dort hat vor einiger Zeit ein homosexuelles Pinguinpärchen ein von anderen verstoßendes Ei erfolgreich ausgebrütet. Auch dieser Abend wurde wieder mit Billard und „Werwolf“ beschlossen.

Donnerstag 

Die Vöglein zwitscherten, die Sonne brach durch die Vorhänge, irgendwo krähte bestimmt auch ein Hahn. Morgenstimmung. Oder, doch noch eher „Schlafstimmung“? Irgendwie fiel es so langsam allen immer schwerer aufzustehen, hmmmmmmm.

Doch unsere unerschrockenen Lehrkräfte scheuchten alle letzten Endes aus den Federn und zum Frühstück, damit wir gestärkt den Weg ins Klimahaus antreten konnten. Hier folgten wir dem Längengrad 8° 34‘ Ost und einmal rund um den Globus und konnten alle Klimazonen der Erde am eigenen Leib erfahren. Dabei wurden die unterschiedlichen Kulturen, Lebensbedingungen und unterschiedliche Temperaturen sowie Luftfeuchtigkeit von Minusgraden bis zu Hitze am eigenen Körper erlebbar.

Bevor alle noch einmal die Sonne in der Stadt und am Deich genießen konnten, gönnten wir uns noch köstliche Waffeln, Crêpes und Eis. Unser letzter Tag in Bremerhaven ging schon zu Ende.

Freitag 

Mit vielen großartigen Erfahrungen und Eindrücken, aber auch erschöpft, machten wir uns auf den Heimweg. Nach dem ereignisreichen Hinweg genossen wir es, bis Hannover in „unserem“ eigenen Waggon durchfahren zu können. Der zweite Umstieg in Braunschweig wurde dann noch einmal spannend, weil die kurze Umsteigzeit uns zu sportlichen Höchstleistungen brachte. Der Lokführer belohnte einen Schüler dafür damit, die Zugfahrt bei ihm vorne zu begleiten. Nachdem in Salzgitter-Lebenstedt angekommen die letzte Versicherungskarte zurückgegeben war, gingen alle in die Herbstferien. Das war eine schöne gemeinsame Zeit.

 

Text und Foto: Cordula Ast, Jan-Kersten Bräuning

 

IGS Salzgitter